Dienstag 5.Tag, Valletta
|[picasaView album=’AIDA05′ directview]Wiederum schaffte ich es vor dem Anlegen ganz oben auf dem Deck zu stehen und zu beobachten, wie das Riesenschiff ganz elegant im Hafen von Valletta eine 180° Drehung machte und sich sanft an einem kleinen Boot vorbei an die Anlegestelle wie in Zeitlupe anschmiegte. Hier entschlossen wir uns ebenfalls, eine Erkundung auf eigene Faust zu machen.
Als wir das Schiff verließen und Richtung Hafenausgang strebten, erwarteten uns 2 nette Malteser-Mädels und wollten uns sirenengleich auf Touri-Fänger verfrachten. Eigentlich eine gute Einrichtung, denn man hat quasi ein Tagesticket und kann permanent mit einer Buslinie im Kreis fahren und jederzeit aus und wieder ein zusteigen.
In einem netten Gespräch erklärte mir das Mädchen, dass sie „Malti“ spricht und dies ein Mischmasch aus Italienisch, Englisch, und Arabisch sein soll. Es wurde noch nachgeschoben, dass sie natürlich alle 3 Sprachen beherrsche und das Englisch natürlich eh das beste ist, besser als in Enlgand.
Egal, ich entschuldigte mich höflich und wir strebten dem Ausgang zu. Sofort kam wieder der unvermeidliche Taxifahrer auf uns zu und schob uns eine Kassette ins Ohr und laberte uns voll, obwohl wir Ihn eigentlich gar nicht beachteten, ja sogar einfach unauffällig weitergingen. Als ich trotz eines mehrmaligen deutlichen und immer lauter werdenden „NO PLEASE“ keinen Erfolg hatte die Schmeissfliege loszuwerden, blieb ich stehen, sah ihm Tief in die Augen und fragte ihn in einem lauteren, leicht gereizten, genervten Ton, welchen Teil zwischen NO und PLEASE er nicht verstanden hätte.
Das hat er dann doch kapiert und ließ maulend von uns ab.
Wir ließen uns dann von einem selbst ausgewählten Taxifahrer, der auch vom Preis sehr flexibel war, an die Anlegestelle einer Fähre bringen, welche uns wiederum an eine Anlegestelle brachte, von wo aus eine Hafenrundfahrt gestartet wurde.
Die Hafenrundfahrt war sehr beeindruckend, da unser kleines Bootchen jede Bucht bis ins hintere Zipfelchen ausfuhr. Die alte geschichtliche Bedeutung von dieser Insel wird dann anhand der alten Bauten, Kirchen, Schlösschen sehr gut veranschaulicht. Von den Kreuzfahrern bis zur Gegenwart hat jede Epoche, mag sie auchnoch so kurz gewesen sein, ihre Spur hinterlassen. Der Name stammt von der punischen Bezeichnung für Zufluchtsort malet, die Griechen nannten die Inseln Melita. Malta wurde am 21. September 1964 vom Vereinigten Königreich unabhängig. Am 1. Mai 2004 wurde Malta Mitglied der Europäischen Union und ist seitdem ihr kleinster Staat. Zum 1. Januar 2008 wurde in Malta der Euro eingeführt. Malta ist angeblich das wasserärmste Land der Erde. Am Ende der Hafenrundfahrt bestiegen wir einen sehr alten Bus, der als Haltesignal eine Schnur an der Decke hatte, welche ganz vorne beim Fahrer ein Glöckchen bimmeln liess.
Nach eine abenteuerlichen, wilden holprigen Ritt mit einem Bus aus den 50ern, stiegen wir am Tritonbrunen aus um von da zu Fuß zurück zum Schiff zu laufen. Nach einem längeren Marsch durch wundervolle Gassen und Fassaden mit Erkern, mal sauber gepflegt, mal verwahrlost, kamen wir wieder zurück zum Schiff, welches sich mit der riesengroßen, klaren, weissen Fassade unwirklich zwischen den alten Strassenmauern hervordrängte.