Freitag, 1.Tag auf dem Schiff
|[picasaView album=’AIDA01′ directview]Nach einem leckeren Frühstück im Hotel ließen wir uns von einem Taxi zum Check in Point an einem Zaun weit vor dem Schiff absetzen. Überraschenderweise verlangte der Fahrer keine Touristen-Abzockpreise, wofür die Taxler hier bekannt sind, sondern ging sogar von ursprünglich 20 auf 15 und dann auf ehrliche 13,- EUr runter.
Leichte Anspannung machte sich in mir breit, da sich der Koffer nicht mehr ganz schließen ließ, sondern nur mehr von den beiden Gurten zusammengehalten wurde. Beim Wuchten auf das Förderband meinte der Security-Mann „No Problem“, als ich ihn auf den offenen Schlitz aufmerksam machte.
Leicht angespannt fuhr ich dann mit dem Shuttle-Bus zum Schiff und ließ die Check-in Formalitäten geduldig über mich ergehen. Da die Kabinen erst ab 16:00 beziehbar waren sahen wir uns kurz die Kabinen auf dem Schiff an.
Wie Ameisen wuselten kleingewachsene Asiaten zwischen den ewig langen Gängen und machten die Spuren der Vorgänger weg.
Unser Zimmer auf Deck 7 wäre sogar fertig gewesen, aber da die Koffer noch nicht da waren begaben wir uns eben wieder an Land und erkundeten Heraklion zu Fuße.
In einer ziemlich abgelegenen Seitengasse entdeckten wir eine kleine Taverne mit nur Einheimischen. Alte schäbige Stühle davor machten das sehr authentische Ambiente komplett.
Wir aßen leckeren Griechischen Salat, Sardinen und Shrimps. Irgendeine Venezianische Festung zeugt auch heute noch von der früheren geographischen Bedeutung und den vielen Besitzern der Insel Kreta.
Zurück am Schiff war bereits ein Koffer an der Kabinentür, natürlich nicht meiner.
Als ich dann sah wie die kleinen Heinzelmännchen in den Service-Treppenhäusern die Koffer der Gäste kreuz und quer liegen hatten, malte ich mir bereits das schlimmste Szenario im Kopfe aus:
Die Gurtbänder hatten nicht gehalten, und der aufgeplatze Koffer hat seinen Inhalt kurz vor dem Einladen aufs Schiff ins Wasser gestreut. Vor allem sind beide Koffer gleichzeitig eingechekt worden. Besorgt fragte ich bei den Leuten an, welche meinten es sei kein Problem, das sei alles normal. Ein tolles Gefühl, den Kabinenmitbewohner beim Einräumen der Klamotten untätig zuschauen zu müssen.
Nach weiteren mehrmaligen Nachfragen, sogar bis zur persönlichen Vorsprache an der Rezeption auf Deck 5, rief nach 15min ebendiese an und meinte dass mein Koffer dort abgegeben wurde.
Mein Puls begann zu steigen. Dann kam der Satz den ich gar nicht hören wollte: „Der Koffer ist aufgegangen“.
Ohnmächtigkeit machte sich in mir breit.
Es stellte sich dann nach hektischem hin und her heraus, dass mit „aufgegangen“ genau der Zustand gemeint war, in dem er von mir abgegeben wurde. „Er wird sofort aufs Zimmer gebracht“ hieß es dann. Nach dem Auflegen bereute ich es fast schon wieder, dass ich den Koffer nicht selbst abholte. Es dauerte eine weitere halbe Stunde, bis ich den Koffer endlich unter einem Gewusel von anderen KOffern lagen sah. Glücklich darüber, dass die Bänder dann doch hielten, brachte ich ihn zur Kabine und konnte endlich entspannen. Beim ersten Abendessen war ich dann von der vielfältigen Auswahl des Buffets im Weite-Welt Restaurant so dermassen überfordert und erschlagen, dass ich nach 2 kleinen Tellerchen die Segel strich. Ich konnte das ganze irgendwie nicht so richtig verarbeiten. Unglaublich was da so alles angeboten wird. Am Abend gab es am Sonnendeck dann eine Lasershow. Müde fielen wir ins Bett und hatten überraschenderweise eine gute Nacht verbracht.