Paris Hilton 3.Tag

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Nach dem Frühstück mussten wir auschecken, durften die Koffer aber im Hotel stehen lassen.
Es war für den letzten Tag eine Schiffsrundfahrt auf der Seine angedacht. Wir fuhren mit der Metro zur Haltestelle Eiffelturm und gingen dann an das Seine-Ufer und buchten eine Fahrt für eine Stunde.
Das Boot schipperte gemütlich eine halbe Stunde flußaufwärts in Richtung Osten und man hatte einen guten Blick auf die Uferpromenaden, Notre Dame, und die ganzen wunderschönen Fassaden.

Die zweite halbe Stunde fuhr das Schiff wieder zurück und setzte uns am Ufer wieder ab. Eine entspannte und gemütliche Möglichkeit, das Flair dieser großen Metropole etwas zu erleben. Als wir weiter nach Montmartre ((Montmartre ->; Wikipedia)) fuhren, stellten wir fest, dass uns langsam die Zeit davon galoppierte. Also sparten wir uns den Ansteig auf den brodelnden von Touristen gefluteten Berg und entschlossen uns kurzfristig für einen Abstecher in eine kleine Seitengasse in der Nähe der Metro Haltestelle.
Auch dort konnten wir wieder zwar einfach aber trotzdem gut essen und machten uns auf den Weg zurück ins Hotel, um unsere Koffer von dort wieder abzuholen. Wir verabschiedeten uns von Doris, die wieder nach Wien flog und machten uns auf den Weg zur Metro, um zum Ostbahnhof Paris Gare de l’Est zu fahren. Da wir sehr zeitig dort waren und der Bahnsteig des abfahrenden ICEs erst 20 min vorher bekanntgeben wird, suchten wir uns einen Tisch in der großen Halle und entspannten uns etwas von der nervigen Fahrt mit der Metro-Linie M4; wie bereist anfangs erwähnt, der unbeliebtesten Linie bei den Parisern.
Nachdem Klaus etwas zu Trinken gekauft hatte und wieder zurück zum Tisch kam, erzählte er entsetzt, dass da ein Penner zuerst Frauen an der Theke belästigte und dann noch etwas klaute. Als er die Angestellten laut rufend darauf aufmerksam machen wollte, erntete er totales Desinteresse. Gerade als er seiner Empörung freien Lauf ließ, kam plötzlich genau dieser Penner laut schimpfend und wild gestikulierend auf unseren Tisch zu. Als er den Wohlfühlabstand immer mehr verringerte, sprang Klaus von seinem Stuhl auf, und der Penner setzte zu einem ausholenden Schlag an, der aber nur die Luft traf. Als der Penner trotzdem wieder näher kam und weiterhin aggressive Schimpftiraden auf Klaus loshämmerte, sprang ich vom Stuhl auf, und sogleich wich der Penner etwas zurück. Hinter uns erhob sich ein ein französischer Besucher ebenfalls vom Platz und versuchte den Penner in seiner Landessprache lautstark zu disziplinieren. Nach einem Schlagabtausch in französischer Sprache suchte der Penner dann das Weite. Wir beruhigten uns dann wieder etwas und warteten, bis die Anzeigetafeln endlich den Bahnsteig angeben und in welche Richtung wir uns dann auf den Weg machen sollen. Doch ohne dass ich es bemerkt hätte, schlich sich plötzlich der Penner von hinten an Klaus an, und als Klaus sofort aufsprang spuckte er in unsere Richtung und traf dabei Klaus am Hemd. Zum Glück ließ sich Klaus zu keiner handgreiflichen Aktion verleiten, und der Penner verließ dann anscheinend zufrieden mit seinem feigen miesen Racheakt, begleitet von einem Kumpanen, den Ort des Geschehens.
Dann kam die Security und wir konnten denen den Vorgang sehr gut auf englisch schildern und besonders eine Beschreibung des Übeltäters abliefern. Dieser war denen sehr gut bekannt und sie zuckten entschuldigend mit den Schultern, dass sie den Schwerenöter fast jeden Tag aus dem Bahnhof schmeißen, dieser aber durch einen Seiteneingang immer wieder zurückkomme.
Die Security-Leute waren so nett und begleiteten uns dann zum Bahnsteig, der inzwischen angezeigt wurde, und hielten nach dem Penner ausschau, falls er nochmals eine Attacke gegen uns starten sollte. Doch wir sollten von solchen Unannehmlichkeiten für heute noch verschont bleiben, da war noch was anderes für uns geplant.
Unbehelligt nahmen wir im ICE Platz, diesmal in der Ersten Klasse. Wir freuten uns auf den besseren Komfort und bekamen sogar ein kleines Essen an den Platz gebracht. Die Toiletten hatten funktionierendes Wasser und wir versuchten etwas zu schlafen und uns von den Strapazen zu erholen.
Das fiel mir leider etwa schwer, da schräg gegenüber ein Tisch-Platz mit vier lautstark labernden Frauen im fortschreitenden Alter im Saarländer Dialekt offensive akkustische Luftverschmutzung betrieben. Jede hatte noch eine Bild am Sonntag vor sich liegen und laberte lautstark auf Amöbenniveau über die tollen redaktionellen Ergüsse des Bild-Feuilletons. Gewürzt wurde es von privaten Geschichten, die mich nicht die Bohne interessierten, aber umso lauter wurden, je mehr Wein getrunken wurde. Endlich stiegen die in Saarbrücken aus und ich freute mich auf die angenehme wohltuende Stille, die jäh von einer Durchsage unterbrochen wurde, dass wir jetzt alle den Zug verlassen müssen, wegen eines technisches Problems.
Toll! Super! Immerhin konnten wir am gleichen Bahnsteig gegenüber in den Ersatzzug einsteigen. Unser alter Zug hatte einen so “schwerwiegenden” Defekt, dass er gleich wieder zurück nach Paris fahren musste. Wahrscheinlich war der Antriebs-Teil defekt, der es dem ICE erlaubt in seinem Heimatnetz zu fahren.

Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir den Hauptbahnhof in Frankfurt und zogen es vor, mit dem Taxi nach Hause zu fahren, denn ÖPNV wäre jetzt nach den Strapazen etwas zu anstrengend gewesen. Klaus und Gabi stiegen in ihr Auto um, welches sie vor unserer Garage parkten, Charly konnte noch sein Geschäftchen machen, und wir fielen müde und erschöpft in unsere Betten.

Fazit: Paris ist eine wunderschöne, pulsierende, faszinierende Stadt – mit dem gewissen Flair und vielen kleinen Restaurants, in denen sich so manche wohlschmeckenden kulinarische Abenteuer erleben lassen. Diese Atmosphäre wird nicht nur von alten Gebäuden, Fassaden, der Architektur, sondern auch von den Einwohnern geprägt, die meistens elegant und leger gekleidet sind, ohne dass es billig oder aufgesetzt wirkt. Ein kurzes Wochenende dient eigentlich nur zum ersten Schnuppern, und man kann sich dabei gleich überlegen, was man sich beim nächsten Besuch vielleicht genauer anschauen will.

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